Ambrosi-Museum - Stallhofen Erlebnisregion Graz, Steiermark

Ambrosi-Museum - Stallhofen - Erlebnisregion Graz
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Gustinus Ambrosi-Museum, ein österreichischer Museumsschatz

Das Ambrosi-Haus in der Marktgemeinde Stallhofen zeigt wertvolle Skulpturen und Büsten sowie einzigartige Antiquitäten und Raritäten aus dem Privatbezitz des Künstlers.

Darüber hinaus gibt es eine umfangreiche Bibliothek, Schriften, Drucke sowie Bildmaterial vom Leben & Werk dieses genialen Künstlers, der auch als "österreichischer Michelangelo" bezeichnet wird. Er gilt neben Rodin als einer der großen Porträtisten des 20. Jahrhunderts.

Das Gustinus Ambrosi-Museum der Marktgemeinde Stallhofen im Södingtal, in der Region Schilcherland & Lipizzanerheimat gelegen, ist einmalig in Österreich. Das "Ambrosi-Haus" wurde vom berühmten Bildhauer, Dichter und Philosophen Gustinus Ambrosi in den Jahren 1970 bis 1975 im toskanischen Stil errichtet. Nach dem Tod des Künstlers schloss die Marktgemeinde Stallhofen mit der Witwe einen Leibrentenvertrag ab. Nach deren Tod wurde das "Ambrosi-Haus" als Gedenkstätte und Museum für die Öffentlichkeit erhalten.

Ambrosi war ein unermüdlich Schaffender, der unbeirrbar für sein Werk lebte. Gesamt gesehen schuf er mehr als 2.300 Bildwerke in Ton, Gips, Bronze, Marmor, Granit, Blei, Silber, Holz, Aluminium, Eisen und Stahl. Ambrosi war nicht nur Künstler, er war auch ein großer Handwerker, der 23 Handwerke beherrschte. Außer als Bildhauer trat Ambrosi auch als Dichter und Philosoph mit rund 600 Dichtungen in Sonettform an die Öffentlichkeit.

Ambrosi erfuhr weltweite Anerkennung und nahm zahlreiche Auszeichnungen entgegen. Sein Werk und seine Persönlichkeit sind international hochverehrt und beachtet. Als weltoffener Künstler unterhielt er einen regen Gedankenaustausch mit Freunden in aller Welt. Leider erfuhr der Künstler in seiner Heimat nicht die gleiche Anerkennung. So wurde nach seinem Tod das von der Republik Österreich für Ambrosi errichtete Museum im Wiener Augarten im Jahr 2015 geschlossen. Seine in den Schauräumen ausgestellten Werke wurden in Depots verbracht und sind somit der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.

Gustinus Ambrosi (1893 - 1975):

  • KINDHEIT: Gustinus Ambrosi wurde am 24. Februar 1893 in Eisenstadt (ehem. Kismarton/Westungarn) als Sohn des Offiziers Friedrich Ambrosi und der Mutter Natalie Ambrosi, geb. Lángh geboren. Bereits als fünfjähriges Kind spielte Gustinus in Quartetten die Geige. Er galt als musikalisches Wunderkind mit glockenheller Stimme und eabsolutem Gehör. Im Jahr 1900 erkrankte Gustinus an einer epidemisch auftretenden Gehirnentzündung, die zu seiner völligen Ertaubung führte.
  • JUGEND: In der Prager Taubstummenanstalt Smichow, die Ambrosi von 1901 bis 1906 besuchte, schrieb er seine ersten Gedichte und schuf seine ersten Holzschnitzarbeiten. Mit 13 Jahren nahm ihn die Prager Bildhauer- und Dekorationsfirma Jakob Kozourek als Lehrling auf. Neben der Lehre als Bildhauer und Stuckateur nahm Ambrosi zusätzlich Modellierunterricht.

Der junge Bildhauer Ambrosi:

  • Bei Arbeiten an einer Prager Hausfassade im Juli 1908 stürzte ein Dachdeckergehilfe an ihm vorbei in die Tiefe. Gustinus Ambrosi, vom Anblick des Sterbenden stark bewegt, arbeitete die anschließende Nacht durch, um diesen ganz bestimmten Gesichtsausdruck festzuhalten, nämlich den Moment, in dem ein Mensch noch etwas - ein Letztes - zu sagen sucht, es aber nicht mehr vermag. Damit schuf er das geniale Frühwerk "Der Mann mit dem gebrochenen Genick" das seinen Ruhm als Bildhauer begründete.
  • Nach dem Tode des Vaters am 4. November 1908 übersiedelte die Mutter mit den drei Söhnen nach Graz. Gustinus setzte hier seine Lehre fort und schloss sie mit der sogenannten Freisprechung ab. Nebenbei besuchte er noch als Lehrling die Meisterklasse für Modelleure der Grazer k. u. k. Staatsgewerbeschule. Hier wurde der junge Künstler vom Bildhauer Georg Winkler und vom Maler Daniel Pauluzzi gefördert.
  • In einem wahren Arbeitseifer schuf der junge Künstler nun Werk um Werk, parallel dazu schrieb er Tagebücher, widmete sich intensiv der antiken Literatur und schmiedete Verse. 1912 stellte Ambrosi erstmals 42 Plastiken im Grazer Landesmuseum aus und erhielt im selben Jahr den Staatspreis der österreich-ungarischen Monarchie. Außerdem übersiedelte Ambrosi nach Wien und studierte auf Empfehlung seiner Grazer Lehrer als Gasthörer bis 1914 an der Akademie derbildenden Künste bei den Professoren Josef Müllner, Edmund Ritter von Hellmer und Kaspar von Zumbusch.
  • Im Jahr 1913 sprach Kaiser Franz Josef I. dem 20-jährigen Künstler ein Staatsatelier im Wiener Prater auf Lebenszeit zu. Den widrigen Umständen während des Ersten Weltkrieges zum Trotz schuf Ambrosi nun folgende Werke: Wilhelm Kienzl (Komponist, Grazer Opernhaus, 1915), "Zyklus der Zerquälten" (1915), "Der ewige Frühling" (1916)  und erste Monumentalwerke wie "Die Blüte" (1916), "Der opfernde Abel" (1917) und das "Promethidenlos" (1917-1918).

1918 heiratete Ambrosi Anna Murmayer. Die gemeinsame Tochter Ingeborg, geboren 1919, verstarb 21-jährig an Nebennierenkrebs. Auch die zweite Ehe Ambrosis mit Marie-Luise Leopoldine Janik ging bald in Brüche. Die dritte Ehe mit der damals gerade 19-jährigen Berta (Beata) Mayer jedoch währte glückliche 47 Jahre.

Prof. Gustinus Ambrosi - ein echt österreichisches Künstlerschicksal:

Das Jahr 1938 hatte auch für Ambrosi verheerende Folgen, sowohl auf sein Leben als auch auf sein künstlerisches Schaffen. Die Gestapo durchforstete seine Ateliers und Privaträumlichkeiten und beschlagnahmte wertvolle Korrespondenzen und Gesprächsaufzeichnungen. Der Vorladung des Künstlers in die Wiener Gestapo-Zentrale am Morzinplatz folgten acht Tage Arrest mit stundenlangen schriftlich geführten Verhören. Während der NS-Zeit erhielt Ambrosi von Generalbauinspektor Albert Speer den Auftrag eine Brunnengruppe für den Garten der Reichskanzlei zu schaffen. Beim zweiten Auftrag "Jungfrau mit Kuh", als Gegenstück zu "Herkules mit dem Stier" von Louis Tuaillons, blieb es bei Gipsausführung und Bronzemodell.

Nach dem Krieg war Ambrosis Streben darauf ausgerichtet, wieder ein Staatsatelier zu bekommen und pochte auf sein von Kaiser Franz Josef I. verliehenes Anrecht auf ein "Bildhaueratelier auf Lebenszeit". Die Idee, einen Teil seiner Werke dem Staat und damit der Öffentlichkeit zu übergeben und im Gegenzug ein geeignetes Museum mit Atelier und Wohnbereich zu erhalten, verfolgte er mit großer Beharrlichkeit. Nach Entwürfen des Architekten Georg Lippert entstand schließlich in den 50-er Jahren der Gebäudekomplex im Augarten.

Am 20. Mai 1957 unterschrieb Gustinus Ambrosi den Notariatsakt mit der Republik Österreich. 1971 hatte Prof. Gustinus Ambrosi mit der Schenkung von insgesamt 221 Werken in Bronze, Marmor und Gips an die Republik Österreich seinen Teil des Vertrages erfüllt.

Der weltweit anerkannte Künstler Prof. Gustinus Ambrosi erfährt in seiner Heimat aber ein echt österreichisches Künstlerschicksal: "Der Künstler im eigenen Land gilt nichts!". Die wertvolle Hinterlassenschaft des Bildhauers wurde vom Belvedere in Depots abgeschoben und das Ambrosi-Museum im Augarten geschlossen. Diese Vorgehensweise ist einer Kunst- und Kulturmetropole, als die sich Wien versteht, nicht würdig. Auch ist nicht nachvollziehbar, dass sich ein Vertragspartner über die gesetzlichen Bestimmungen des nach wie vor rechtsgültigen Notariatsakts hinwegsetzt. Unter Punkt VII heißt es nämlich:

"Nach dem Ableben des Herrn Professor Gustinus Ambrosi wird im Ausstellungstrakt die Sammlung der gemäß Pkt. II Abs. 1 und von ihm der Republik Österreich geschenkweise überlassenen Werke als "Ambrosi Museum" mit der Widmung weitergeführt, dass diese Werke dem österreichischen Volk in diesem Rahmen auf Dauer zu erhalten und zugänglich zu machen sind."

In seinen letzten Lebensjahren musste Ambrosi zusehends mit körperlichen und psychischen Problemen kämpfen. Am Montag, den 30. Juni 1975, setzte Ambrosi seinen Vorsatz in die Tat um: "Mich holt nicht der Tod, ich hole ihn!" Frühmorgens trank er ein Fläschchen Gift, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Ambrosi wollte sich seinem Schicksal nicht willenlos überantworten. Einem Titanen gleich - bis zur letzten Stunde - bestimmte er das Ende eigenmächtig. Ambrosi verstarb schließlich im Wiener AKH an einem Herz- und Kreislaufversagen infolge einer toxischen Schädigung um 01.40 Uhr, am Dienstag, den 1. Juli 1975.

Öffnungszeiten & Preise

Die Besichtigung des Gustinus Ambrosi-Museums ist nach tel. Voranmeldung möglich:

  • Mobil +43 664 9250333 (Dr. Reiter)
  • Tel.: +43 3142 2203817 (Gemeinde)

Für die Marktgemeinde Stallhofen bildet das bildhauerische, dichterische und philosophische Vermächtnis Ambrosis Verpflichtung und Auftrag, für die kommenden Generationen die Botschaft seiner Ethik und Ästhetik in seinem Werk zu erhalten und weiterzugeben.

Ausführliche Informationen zu Gustinus Ambrosi finden sie bei Wikipedia im Internet
und auf Ambrosi Museum / Marktgemeinde Stallhofen

FOTOCREDITS: © Marktgemeinde Stallhofen

Anreise

Mit dem Auto:

Von Richtung Wien

  • Nehmen Sie die Südautobahn/E66 bis zur Ausfahrt "200-Mooskirchen", dann folgen Sie der B70 bis zum Ambrosi-Museum in Stallhofen.

Von Richtung Graz

  • Folgen Sie der Wetzelsdorferstraße, Steinbergstraße und L301 bis zum Ambrosi-Museum in Stallhofen.
Kontakt
Ambrosi-Museum
Kurator Dr. Hans Reiter
Stallhofen 2028152 StallhofenErlebnisregion Graz Steiermark
+43 3142 2203817
+43 664 9250333
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